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27.05.2025

Stromkonzession für weitere 20 Jahre

Die Stadt Homberg (Ohm) vergibt die Stromkonzession in ihrem Stadtteil Deckenbach wieder an die Stadtwerke Gießen.

Knapp 350 Menschen leben aktuell in Deckenbach, einem der südlichen Stadtteile von Homberg (Ohm). Seit jeher haben die Stadtwerke Gießen (SWG) die Konzession für den Betrieb des Stromnetzes in dem kleinen Ort inne – in allen anderen Stadtteilen übernimmt ein anderes Unternehmen diese Aufgabe. Gegen eben diesen Mitbewerber haben sich die SWG in einem rund zweieinhalb Jahre laufenden Verfahren durchgesetzt. „Sich als Konzessionär zu behaupten, ist immer ein schöner Erfolg“, freut sich Andreas Hergaß, Kaufmännischer Vorstand der SWG, bei der Unterzeichnung des Konzessionsvertrags in der Hauptverwaltung in der Gießener Lahnstraße. Und ergänzt: „Die Größe der Ortschaft spielt dabei für uns überhaupt keine Rolle. Wir gehen jedes Bieterverfahren mit dem gleichen Engagement an.“

 

Alles auf den Punkt bringen

Eine Besonderheit des Verfahrens hatte dann doch mit Größe zu tun: „Die Stadt Homberg forderte ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben auf maximal 150 Seiten“, erinnert sich Matthias Funk. Dieser erstmals geäußerte Wunsch stellte die Verantwortlichen bei den SWG und vor allem bei ihrer Netztochter Mittelhessen Netz GmbH (MIT.N) vor eine echte Herausforderung. Denn die Zahl der Themen, die es im Rahmen einer Bewerbung für eine Stromkonzession zu bearbeiten gilt, ist weitgehend unabhängig von der Netzlänge und der Zahl der Hausanschlüsse. Tatsächlich geht es um die für die Kommunen wichtigen Aspekte Versorgungssicherheit, Preisgünstigkeit, Verbraucherfreundlichkeit, Effizienz und Umweltverträglichkeit – kurz um komplexe Sachverhalte. „Unser Leistungsspektrum derart komprimiert darzustellen, war nicht ganz leicht“, erzählt Matthias Funk.

Bewährte Partnerschaft

„Das Angebot der SWG hat uns nach Prüfung und Bewertung durch ein externes Beratungsbüro voll und ganz überzeugt“, erklärt Bürgermeisterin Simke Ried. Die Angebotsgestaltung der SWG war geprägt dadurch, dass die SWG schon seit vielen Jahren sehr genau hinhören und Wünsche vonseiten der Kommunen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten erfüllen. „Aufeinander zuzugehen wird angesichts der nötigen Transformation der Energieversorgung immer wichtiger“, ist Andreas Hergaß überzeugt. Was sich am Beispiel Energiewende sehr schön erklären lässt: Schon heute ist nämlich absehbar, dass der Betreiber des Stromnetzes – hier also die MIT.N – verschiedene Anpassungen und Erweiterungen an der bestehenden Infrastruktur vornehmen muss. Ebendies ist zwangsläufig mit Bauarbeiten verbunden, die bisweilen zu Einschränkungen im Alltag führen – etwa wenn neue Kabel in der Straße zu verlegen sind. „Hier braucht es eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit zwischen der Kommune und uns. Denn je besser wir uns abstimmen, desto geringer fallen etwa baubedingte Einschränkungen aus“, gibt Matthias Funk zu bedenken.

Mit Abschluss des neuen Konzessionsvertrages wird eine bereits seit  mehr als hundert Jahren bestehende  Konzession für das Stromnetz in Deckenbach fortgesetzt. „Unsere Zusammenarbeit mit den SWG ist hier reibungslos“, bringt es Simke Ried auf den Punkt und fügt hinzu: „Wir gehen fest davon aus, dass sich daran nichts ändern wird und wir auch in den nächsten 20 Jahren so gut kooperieren wie bisher.“