SWG legen Geschäftszahlen für 2024 vor

Die Stadtwerke Gießen blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück und kündigen Investitionen an.
Die Stadtwerke Gießen (SWG) haben das Geschäftsjahr 2024 erfolgreich abgeschlossen. Ihre kürzlich veröffentlichte Bilanz weist einen Gewinn von 17,1 Millionen Euro aus. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, kommentiert Andreas Hergaß, Kaufmännischer Vorstand der SWG, den Jahresabschluss. Damit bezieht er sich ausdrücklich nicht nur auf die guten Zahlen an sich, sondern vor allem auf die Art und Weise, wie sie zustande kamen. Tatsächlich ist es gelungen, die Budgetplanung voll zu erfüllen. Gleiches gilt für die operativen Ziele. „Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz zu danken. Sie haben sich ein weiteres Jahr als engagierte und kompetente Mannschaft erwiesen, auf die wir uns verlassen können“, ergänzt Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG. Das Ergebnis fiel um 0,2 Millionen Euro höher aus als im Vorjahr.
Das gute Ergebnis ist verschiedenen Einmaleffekten geschuldet. Allen voran der Auflösung von Rückstellungen, die die SWG für das Wasserkartellverfahren gebildet hatten. Der Rechtsstreit mit dem Land Hessen endete im Oktober 2024 mit einem für beide Seiten tragbaren Vergleich
Gewinne zur rechten Zeit
2,5 Millionen Euro des Bilanzgewinns schütten die SWG als Dividende an ihre Eignerin, die Stadt Gießen, aus. Die verbleibenden 14,6 Millionen Euro investieren die SWG in den Umbau der Energieversorgung – in vergleichbare Projekte wie zum Beispiel die iKWK-Anlage PowerLahn. iKWK steht für innovative Kraft-Wärme-Kopplung. Das System besteht aus drei Erzeugungskomponenten: drei Flusswasser-Wärmepumpen (i-Komponente), zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) und ein Power-to-Heat-Modul. Die Flusswasser-Wärmepumpen werden dem Lahnwasser zukünftig genug Wärmeenergie entziehen, um 3.900 Wohnungen beheizen zu können. Die beiden BHKW erzeugen hocheffizient Wärme und Strom in einem Prozess und das Power-to-Heat-Modul wandelt Strom direkt in Wärme um. So gelingt es, jährlich zirka 10.000 Tonnen CO2-Emissionen zu vermeiden. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir aufgrund dieser thesaurierten Gewinne weiterhin die Möglichkeit haben, die Energiewende in Gießen und der Region im vorgegebenen Tempo voranzutreiben“, bringt es Andreas Hergaß auf den Punkt.
Auch der Bürgermeister und SWG-Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Wright äußert sich zufrieden zum Geschäftsergebnis der SWG: „Die SWG sind ein grundsolides kommunales Stadtwerk, das nicht nur erfolgreich agiert, sondern gleichzeitig für eine ganze Region Verantwortung übernimmt.“ Denn anders als viele vergleichbare Mitbewerber beteiligen sich die SWG nicht an Großprojekten wie Windparks irgendwo in Deutschland. Stattdessen investieren sie in unterschiedliche größere und kleinere Projekte in Gießen und den benachbarten Kommunen. Mit dem positiven Effekt, dass die Wertschöpfung der hier entstehenden, regenerativ arbeitenden Erzeugungsanlagen in der Region bleibt. Genau davon profitieren alle Städte und Gemeinden, in denen die SWG aktiv sind.
Stichwort grundsolide: Die Eigenkapitalquote der SWG liegt inzwischen bei rund 44 Prozent und damit deutlich über dem Branchendurchschnitt. Dieser Wert weist die SWG bei Banken als in besonderem Maße vertrauenswürdig aus. Heißt: Die SWG kommen somit leichter an Kredite. Eine Tatsache, die den Verantwortlichen in der Lahnstraße deutlich mehr Optionen eröffnet, wenn es um weitreichende Entscheidungen für die Energiezukunft Gießens und der Region geht.