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Effizienz als Antrieb

Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, braucht es ein Umdenken in der Energieerzeugung. Darüber sind sich alle Expertinnen und Experten einig. Bei uns begann dieser Denkprozess schon vor rund 40 Jahren. Mit dem ersten Blockheizkraftwerk.
1982 stand im Hallenbad Ringallee die Modernisierung des Heizkessels an, der für warmes Bade- und Duschwasser sorgt. Ein findiger Ingenieur brachte die Idee ins Spiel, nicht länger auf herkömmliche Brennertechnik zu setzen, sondern die nötige Wärmeenergie mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zu produzieren. Seine Vorgesetzten folgten der schlüssigen Argumentation. Und gaben so den Startschuss für eine Erfolgsgeschichte, deren Ende nicht absehbar ist. 

Warum Kraft-Wärme-Kopplung?

Ein herkömmliches, auf fossilen Brennstoffen basierendes Kraftwerk nutzt nur etwas mehr als ein Drittel der eingesetzten Primärenergieträger – also Kohle oder Erdgas. KWK-Anlagen hingegen bieten Gesamtwirkungsgrade von 95 Prozent und mehr. Spannendes Detail: Beim üblichen Einsatz eines Verbrennungsmotors – etwa in einem Fahrzeug – erweist sich die zwangsläufig entstehende Hitze meist als unerwünscht. Sie wird mehr oder weniger aufwendig über einen Kühler in die Umwelt abgeleitet – verpufft also ungenutzt.  

In einem BHKW ist alles anders und die Wärme eben kein Abfallprodukt. Im Gegenteil. Die Abfallmenge wird also zur entscheidenden Größe. Und das Kühlwasser zum Transportmedium, über das die Wärme durch ein weit verzweigtes und optimal isoliertes Rohrnetz letztlich zu den vielen Kundinnen und Kunden kommt.

Nehmen Sie einen Apfel, …

… beißen Sie einmal hinein und werfen Sie den Rest weg. So können Sie sich die heutige Technik großer Kraftwerke vorstellen. Etwa zwei Drittel der eingesetzten Energien bleiben ungenutzt.
Übertragen auf die Kraft-Wärme-Kopplung wie wir sie betreiben, bleibt vom Apfel nur ein kleiner Rest übrig. Tatsächlich nutzen solche Anlagen den eingesetzten Brennstoff fast vollständig aus.

Brennstoffausnutzung in KWK-Anlagen

Je nach eingesetzter Technik erreichen KWK-Anlagen einen Brennstoffnutzungsgrad von bis zu 95 % und tragen so zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes und damit zum Schutz von Umwelt und Klima bei.

Brennstoffausnutzung in herkömmlichem Kraftwerk

In einem herkömmlichen Kraftwerk werden dagegen nur rund 35 % des eingesetzten Brennstoffs ausgenutzt und in elektrische Energie umgewandelt.

Dezentrale Erzeugung

Zusammen erzeugen alle unsere KWK-Anlagen jährlich rund 188 Millionen Kilowattstunden Strom und 355 Millionen Kilowattstunden Wärme. Beispiele für KWK-Anlagen sind das Heizkraftwerk im US-Depot, das Heizkraftwerk im Europaviertel, die Blockheizkraftwerke im Hallenbad Ringallee und im Westbad, Blockheizkraftwerke in der Schlachthofstraße, in der Lahnstraße und im Umspannwerk Ost.